In Wildau entdeckt und im Ministerium geehrt
Bild: Mittig Minister Prof. Steinbach, links stehend, Hugo Frackowiak und Moritz Vogt
Bild: Ministerium für Wirtschaft und Energie
In diesem Jahr haben bei Jugend forscht und Schüler experimentieren nur die Regionalwettbewerbe stattgefunden. Der Landeswettbewerb, zu dem sich einige der Projekte qualifiziert hatten, fiel dann leider aus. Auch das Wirtschaftsministerium hat sich auf der Veranstaltung am 27. Februar 2020 in Wildau umgesehen und Projekte gesucht, die sich mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigen. Dabei stießen sie auch auf ein Projekt der Musikbetonten Gesamtschule Paul Dessau Zeuthen, das sich mit der Synchronisation von Elektromotoren beschäftigt.
Hugo Frackowiak aus der elften Klasse an der Musikbetonten Gesamtschule Paul Dessau Zeuthen und der ehemalige Schüler dieser Schule und jetzt am Oberstufenzentrum Schönefeld lernend, können schon auf vier Jahre Schüler experimentieren und Jugend forscht zurückblicken. Als jüngere Schüler war ein Weiterkommen im Wettbewerb aus Gründen der Regularien noch nicht möglich, aber als sie die Altersgrenze erreicht hatten, qualifizierten sie sich mehrmals zum Landeswettbewerb und konnten dort Plätze erringen und mit Sonderpreisen geehrt werden.
Das Projekt Motorsynchronisation wurde an zwei Modellen demonstriert. Das erste symbolisiert einen Windpark mit vier Rotoren, die nicht nur mit exakt denselben Frequenzen drehen, sondern auch in der Lage völlig gleich sind, was man als Phasensynchronisation bezeichnet. Solche Probleme sind aus der Rundfunktechnik bekannt, wo ein Oszillator auf einen oszillierenden Sender abgestimmt werden muss und wird als Phase Locken Loop (PLL) bezeichnet. Dieser Weg erwies sich aber für geringe Drehzahlen als nicht machbar und so wurde auf eine Idee zurückgegriffen, die ein Bastler aus der Region an einem Käfermodell realisiert hatte und in Mikrocontrollersoftware gegossen. Dieses Verfahren ist völlig neuartig und wurde von der weltweit tätigen Mikrocontroller Community noch nicht entdeckt, geschweige denn realisiert. Solche synchronisierten Windräder sehen aus, wie ein Ballett und die dahinterstehenden Windräder können sich zu jedem Zeitpunkt genau in der für die Energieerzeugung optimalen Stellung befinden. Auch Netzschwankungen können so vermieden werden. Zudem gibt es noch einen Umweltaspekt, dass Vögel solche geordneten Windparks leichter durchfliegen können und Kollisionen vermieden werden.
In der weiteren Arbeit entstand noch ein Automodell, bei dem die Synchronisation so ausgenutzt wird, dass alle vier Räder genau in Phase bleiben und bei einer sog. Roversteuerung (ohne Lenkelemente) Geradeausfahrt und Kurvenfahrten optimal gestaltet werden können, ohne ein Getriebe zu verwenden. Das spart sowohl Energie als auch Gewicht, das dann für zusätzliche Akkumulatoren verwendet werden kann.
Noch drei weitere Gruppen erhielten den Energieeffizienzpreis auf der Festveranstaltung am 2. September im Wirtschaftsministerium, wobei die Ehrung durch den Minister Prof. Steinbach persönlich vorgenommen wurde. Die beiden Jugendforscher wurden von Helge Sawal nach Potsdam begleitet, dem immer noch sehr aktiven Nestor der Jugend forscht Wettbewerbe. Die Betreuung dieses Projektes der langjährigen Jugendforscher oblag mir. Wir können uns über eine Zuwendung an das Schülerforschungszentrum über die Vereinigung der Förderer der Musikbetonten Gesamtschule Paul Dessau in Höhe von 1500 Euro freuen und möchten uns an dieser Stelle noch mal fär die Unterstätzung durch den Förderverein und die Gemeinde bedanken.
Dr. Christian Rempel
Koordinator des Schülerforschungszentrums Zeuthen
Jugend forscht - Das können meine Schüler auch!
Unter diesem Motto fand am 24. September in Wildau ein Workshop statt. 30 Teilnehmer aus Wirtschaft, Schule und Wissenschaft waren anwesend.
Das erklärte Ziel des Workshops war die Gewinnung von Pädagogen für die Teilnahme am Wettbewerb. Sie sollten für diese Aufgabe begeistert werden. Es ist erwiesen, dass Jugendliche, die beim Wettbewerb "Jugend forscht" teilnehmen, deutlich größere Chancen bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Studienplatz haben. Um aber beim Wettbewerb starten zu können, ist es ratsam, durch einen Betreuer oder eine Betreuerin unterstützt zu werden.
In dieser Veranstaltung stellten die beiden Jungforscher Jo Pank und Patrick Kaufmann sowie ihr Betreuungslehrer das erfolgreiche Projekt "Entwicklung eines industrietauglichen Mikroplastikfilters auf Kieselalgenbasis" vor. Mit diesem Projekt im Bereich "Arbeitswelt" gelang es den beiden Jungforschern der Musikbetonten Gesamtschule "Paul Dessau" Zeuthen bis zum Bundeswettbewerb zu kommen. Die Teilnahme am Bundeswettbewerb ist bereits eine sehr hohe Auszeichnung, die ein Jungforscherteam bekommt, wenn es beim Regional- und auch beim Landeswettbewerb den ersten Platz geschafft hat.
Die Referenten agierten wie echte Profis und boten einen prima Vortrag. Auf Fragen aus dem Auditorium antworteten sie sicher und mit großer Sach- und Fachkenntnis.
Ich bin sehr stolz auf die beiden, sie vertreten unsere Schule in hervorragender Art und Weise.
Jo und Patrick erwarben durch den Bundeswettbewerb Einladungen für die Teilnahme an mehreren mehrtägigen Workshops, z.B. in München. Für die unkomplizierte Freistellung durch die Schulleitung möchte ich mich an dieser Stelle sehr bedanken.
Der Kieselalgenfilter ist noch längst nicht ausgereift. Das Projekt geht nun in die nächste Entwicklungsphase. In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Reiff-Stephan von der TH Wildau wird eine Arbeitsgruppe gegründet, die zum einen Teil aus unseren Schülern, zum anderen Teil aus Studenten besteht. Es ist eine spannende Entwicklungsphase zu erwarten. Die TH Wildau stellt Mess- und Untersuchungsgeräte zur Verfügung. Der Verein der Förderer der Gesamtschule Zeuthen finanziert die Gerätschaften. Die Schüler und Studenten - begleitet von ihren Betreuern - denken, arbeiten und untersuchen.
Das ist eine win-win-Situation.
Der Regionalwettbewerb "Jugend forscht" findet im Land Brandenburg an zwei Standorten statt: Regionalwettbewerb Brandenburg Ost (jährlich unterschiedliche Veranstaltungsorte) und Regionalwettbewerb Brandenburg West (ZF oder Druckmaschinenfabrik Brandenburg). Hier erfolgt die Klassifizierung zum Landeswettbewerb "Jugend forscht" an der BASF Schwarzheide.
Die neue Wettbewerbsrunde 2019/20 steht unter dem Motto "Schaffst Du!".
Ich bin sehr gespannt auf diese Phase und freue mich, dabei sein zu können.
Torsten Stahl
-Betreuungslehrer-
Jungforscher der Paula nehmen erfolgreich am Bundeswettbewerb Jugend forscht in Chemnitz teil
Vom 16. Bis 19. Mai 2019 fand das Bundesfinale im Wettbewerb Jugend forscht in Chemnitz statt.
Mehr als 20000 Jungforscher hatten sich am Wettbewerb beteiligt. Von den vielen Projekten blieben am Ende 90 übrig, die auf Bundesebene gegeneinander antraten
Zwei Schüler unserer Schule - Patrick Kaufmann und Jo Pank (beide Kl. 10) hatten sich beim Regional- und Landeswettbewerb mit ihrem Projekt "Mikroplastikfilter" für diese höchste Stufe des Contests qualifiziert. Sie bauten einen Mikroplastikfilter auf Kieselagenbasis, der in der Lage ist, Mikroplastikpartikel und die evtl. daran haftenden ubiqitären Substanzen wie z. B. Reste von Antibiotika oder Analgetika bis zu 97 % zu entfernen. Das ist Spitzenniveau!
Der DNWAB gab die zündende Idee. Die Jungforscher arbeiteten in ihrer Freizeit zwei Jahre an der Entwicklung ihrer Modellanlage.
Durch ihre sehr gute Präsentation konnten sie bisher die Juroren auf Regional- und Landesebene überzeugen. Leider gelang das noch nicht beim Bundeswettbewerb. Aber eins ist klar: Sonderpreis oder ein vorderer Platz werden beim Bundeswettbewerb 2020 angestrebt.
Die Jungforscher wollen nun gemeinsam mit einer Firma die Apparatur bis zur Marktreife entwickeln. Es soll ein VIS-Photometer eingebaut werden, mit dessen Hilfe die Menge der zurückgehaltenen Partikel per Extinktion bestimmt werden kann. Erhofft wird, dass die Anlage beim DNWAB getestet und dann evtl. weltweit eingesetzt werden kann.
Betreut wurden die beiden Schüler von StR Torsten Stahl. Immer wieder motivierte er die zwei, weiter zu machen, gab Ideenansätze und Lösungsvorschläge bei auftretenden Problemen. So nimmt es nicht Wunder, dass die Landesjury beim Landeswettbewerb in Schwarzheide mit der Teilnahme an der Festveranstaltung und an der feierlichen Siegerehrung der Bundessieger in Chemnitz auszeichnete.
Herr Stahl berichtet:
Nach dem Besuch des Betreuertreffens fuhr ich mit den anderen Teilnehmern zum Fraunhofer Institut FWI. Dort wurde die beeindruckende Roboterhalle gezeigt.
Die Festveranstaltung war ein Highlight: Break Dance, feinste Kche, Sonderpreisverleihung, Band, Disco…
Besonders hat mich aber beeindruckt, dass ich am 15. Mai von der Zentrale Jugend forscht in Hamburg angerufen wurde. Mir wurde mitgeteilt, dass ich zu den wenigen Auserwählten gehöre, die im Anschluss an die Preisverleihung mit dem Bundespr?sidenten ins Gespräch kommen k?nnen.
Nach der Siegerehrung, bei der u. a. Frau Bundesministerin Karlicek und Frau Ministerin Ernst zugegen waren, wurde ich zum Bundespräsidenten, Herrn Frank Walther Steinmeier, geleitet und unterhielt mich mit ihm und anderen Persönlichkeiten.
Mich erfüllte ein Glücksgefühl, eine besondere Ehre zu erfahren.
Ich war stolz drauf…!
15 - und schon waschechte Forscher
Jo Pank und Patrick Kaufmann (v.r.n.l.), beide 15 Jahre alt und Schüler der zehnten Klassen, haben das Landesfinale bei der BASF Schwarzheide am 3. April in der Sparte Arbeitswelt für sich entschieden. Sie hatten sich unter Anleitung von ihrem Betreuer, Herrn Torsten Stahl, Lehrer an der Musikbetonten Gesamtschule "Paul Dessau" Zeuthen, an eine brennende Problematik gemacht, der Beseitigung von Mikroplastik. Bisher war das Aufkommen an diesem schwer beseitigbaren Schadstoff untersucht worden, doch ihnen war das nicht genug, die einfache Beschreibung, sie wollten zur Lösung dieses Problems beitragen und entwickelten ein Filtersystem auf der Basis von Kieselgur. Die Ergebnisse dabei sprechen für sich und werden sicher auch beim Bundeswettbewerb in Chemnitz im Mai ihre Anerkennung finden.
Herr Stahl konnte als hervorragender Betreuer gewürdigt werden und kann auch am Bundeswettbewerb auf Kosten von Jugend forscht teilnehmen. Seine außerordentliche Motivationsgabe zeigt sich auch bei unseren Jüngsten, den siebten Klassen, die er für Jugend forscht in großer Zahl begeistern konnte und die gleich zu Beginn die Gelegenheit bekommen hatten, die aktuellen Erfolge unserer Schule im Rahmen einer Exkursion zum Landeswettbewerb aus erster Hand zu erfahren.
Die zehnten Klassen waren auch in zwei weiteren Projekten auf dem Landeswettbewerb vertreten, die Plätze belegen konnten. Da gibt es noch Potenzial für Weiterentwicklungen. Vielleicht gelingt es Hugo Frackowiak, Moritz Vogt und Richard Voß noch, das jetzt noch luftgelagerte Rad der Zukunft mit einer kompletten Magnetlagerung zu versehen und Niklas Holzhütter seinen CO2 Sensor noch auf weitere Gase auszudehnen. Sie wollen jedenfalls Jugend forscht in den kommenden Jahren noch treu bleiben.
Vergessen sollen auch nicht die Teilnehmer sein, die sich mit ihren Projekten nicht zum Landeswettbewerb qualifizieren konnten, aber ebenfalls Außerordentliches leisteten: Annabell Burde, Lennart Wihsmann, Daniel Edlich und Nico Schmidt. Einen Eindruck von allen sieben Projekten unserer Schule soll man sich am 28. Mai und danach in der Bibliothek Zeuthen verschaffen können, wo diese und einige historische ausgestellt werden sollen, unter dem Motto:
Forsche(nde) Jugend Zeuthen, Eröffnung 28. Mai um 19 Uhr in der Bibliothek Dorfstraße 22
Ich möchte mich bei allen Jugendforschern bedanken, denn deren Einsatz geht auch auf Kosten der Freizeit. Ein besonderer Dank geht auch an Herrn Sawal, dem Nestor unserer Jugend forscht Bewegung, der die Exkursion mitorganisierte und uns immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Nicht zuletzt sei auch der Schulleitung und insbesondere Frau Wilms als Schulleiterin gedankt, der Gemeinde Zeuthen, der Vereinigung der Förderer und den Sponsoren fßr die uns angediehene Unterstßtzung.
Dr. Christian Rempel
- Koordinator Schßlerforschungszentrum Zeuthen
Zeuthen, den 3.4.2019
Neue Projekte
Musikbetonte Gesamtschule "Paul Dessau" Zeuthen meldet 7 Jugend forscht - Projekte für Regionalwettbewerbe an
Bis zum 30. November waren die Jugend forscht Projekte für die kommende Saison anzumelden, und die Paula ist wieder mit sieben Projekten dabei. Die Zahl der Betreuer hat sich zwar auf zwei verringert, aber das Engagement der Schüler erlaubt es, unseren Stand bei den Anmeldungen zu halten. Trotzdem wäre es schön, wenn sich weitere Eltern oder Lehrer fänden, die unseren Stand noch auszubauen helfen würden.
Folgende Projekte wurden angemeldet:
- Mikroplastikfilter - Betreuer: Torsten Stahl
- Schutz von Gebäuden vor saurem Regen durch Nanotechnologie - Betreuer: Torsten Stahl
- UV Strahlungseinfluss auf behandeltes Holz - Betreuer: Torsten Stahl
- Nichtbrennbares Material auf Zellulosebasis - Betreuer: Torsten Stahl
- Automatische Belüftung von Räumen - Betreuer: Christian Rempel
- Pflückrobotersensor -Betreuer: Christian Rempel
- Rad der Zukunft - Betreuer: Christian Rempel
Wir haben die Ausstattung des Schülerforschungszentrums (SFZ) weiter ausbauen können, einerseits durch eingegangene Sponsormittel und andererseits durch die Initiative der Jugendforscher und Betreuer. Wir verfügen jetzt über einen 3D Drucker, der sehr gute Ergebnisse liefert und einen CAD Arbeitsplatz, auf dem mit professioneller Technik technische Entwürfe gefertigt werden können. Aus dem Wahlpflichtfach der Junior Ingenieur Akademie (JIA Kurs) gehen immer wieder Talente hervor, die die dort vermittelten Grundlagen anwenden. Im JIA Kurs soll ein vollautomatisches Gewächshaus entstehen, das viele Sensoren und Aktuatoren zur Anwendung bringt. Einige Schüler beschäftigen sich mit speziellen Themen unter meiner fachlichen Anleitung. Erste Ergebnisse sollen zum Tag der offenen Tür der Schule, am 19.01.2019 präsentiert werden. Des Weiteren steht eine Präsentation zum Tag des Wassers im März an, wo es 2019 das 25jährige Jubiläum der DNWAB geben wird.
Am 28. Februar ist der Regionalwettbewerb in Eberswalde, am 6. März in Brandenburg, der Landeswettbewerb in Schwarzheide findet am 3. und 4. April statt. Der Tag des Wassers ist am 22. März kommenden Jahres.
Zeuthen, den 27.11.2018
Dr. Christian Rempel
- SFZ Koordinator -